Wrozlaw Open

Auf den Spuren Adolf Anderssens in Breslau

Vom 1. bis 8.8.2021 fand in Breslau das diesjährige Wrozlaw Open statt. Zum Warmspielen nutzte ich das Adolf-Anderssen-Memorial, ein Schnellschachturnier, bei dem ich einen Vorgeschmack auf die Spielstärke der Gastgeber bekam. Als Spieler mit Elo über 1900 erreichte ich ein mageres Resultat von etwa 1700. Im eigentlichen Turnier gab es zwei Gruppen – in der Kategorie A, bei der eine Elo von mindestens 2000 Voraussetzung war und Kategorie B für alle anderen Spieler. Ich nutzte die Möglichkeit, mich als Spieler unter der 2000er-Marke durch ein erhöhtes Startgeld in diesen Kreis einzukaufen. Mit meiner Wertzahl von 1951 rangierte ich in der Startrangliste auf Platz 14 von 28 Teilnehmern. Ein IM und zwei Fidemeister zeigten in der oberen Hälfte ein illustres Feld an. Mich aber traf es in den ersten fünf Runden aus der anderen Richtung. Drei junge CMs im Alter von 11 bis 13 Jahren, ein vierzehnjähriges Mädchen mit Elo 1900 und mein Zimmergenosse Felix Schletter aus Niesky mit einer Elo 1750 forderten höchsten Einsatz, denn trotz der Jugend und der scheinbar geringen Wertzahlen warteten hungrige Kämpfer auf mich. 2,5 Punkte aus diesem Turnierabschnitt zeigten, wie schwer diese Aufgabe war. In den nachfolgenden beiden Runden verlor ich gegen zwei in etwa gleichstarke Spieler, bevor ich in Runde 8 endlich meinen zweiten Sieg einfahren konnte. Ich beendete ein schwieriges Turnier mit einem Kurzremis um meine Bahn nach Hause noch rechtzeitig zu erreichen. Um diese Erfahrung reicher, verstand ich nun auch das scheinbar schlechte Abschneiden von Frank-Peter besser, der 2020 an diesem Turnier teilnahm.

Mein Gewinn in diesem Turnier reduzierte sich auf wertvolle Erfahrungen und ein Turniererlebnis unter guten Bedingungen im relativ komfortablen und klimatisierten Klubhaus des AZS Wratislavia. Angenehm war die Unterbringung in einem Apartment unweit des Spiellokals, das ich mit Reisepartner Felix Schletter bewohnte. Mal sehen, ob ich mich noch einmal in die schlesische Metropole verirre. (nach einem Bericht von Pieter Leipert)

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